Während unseres Sommerurlaubs 2009, in Österreich lernten wir eine Schweizer Familie mit zwei Töchtern und einem Sohn kennen. Eine der Töchter war schwer pflegebedürftig mit einer lebenslimitierten Diagnose erkrankt. Die “Chemie“ stimmte beiderseits zwischen allen Familienmitgliedern und so verbrachten wir viel gemeinsame Zeit in diesem Urlaub. Mit unfassbar viel Geduld, Wärme, Nachsicht, Freundlichkeit und Fröhlichkeit haben sie als Familie einen schönen Urlaub verbracht. Jedes einzelne Kind wurde mit seinen Bedürfnissen und Wünschen berücksichtigt. Es schien fast selbstverständlich auch mit schwerer Erkrankung ein Teil des Geschehens zu sein und die Erkrankung auch in “FreuMomente“ mit einzubeziehen.
Familie J. machte mir deutlich, dass auch bei schwerer Krankheit alltägliche Wünsche vorhanden sind und diese bedient werden wollen und sollen. Das alle Familienmitglieder berücksichtigt werden müssen und ihren Platz haben. Das es wichtig und richtig ist Wünsche zu haben und sich diese zu erfüllen.
Ich habe mich gefragt was es wohl braucht, um diese Einstellung zu haben und zu leben. Nicht nur die eigene Persönlichkeit bzw. Stärke spielen eine wesentliche Rolle, sondern ein gut funktionierendes soziales Netzwerk, unterstützende Partner bzw. Beziehungen, wirtschaftliche Faktoren und ein verständnisvolles Umfeld sind von großer Bedeutung.
Da diese Voraussetzungen jedoch nicht allen erkrankten Kindern und Jugendlichen und deren Familien gegeben sind entstand der Wunsch Hilfe für genau diese Familien zu sein.
Durch eine Erkrankung mit einer Diagnose mit eventuell tödlichem Ausgang im persönlichen Umfeld entstand eine “Wunschliste“. Diese beinhaltete was alles noch erledigt und erlebt werden sollte. Es wurden viele Wünsche erfüllt und alle hätten erfüllt werden können. Auf Grund dieser “Wunschliste“ wurde das konkrete Satzungsziel unseres Vereins festgelegt. Gerade Familien mit schwer- und lebensverkürzt erkrankten Kindern benötigen ihre Kraft für die alltäglichen Herausforderungen, oder aus Rücksicht auf ihre Familien bleiben besondere Wünsche oft unausgesprochen, oder es fehlt an finanziellen Mitteln. Aber es gibt diese Wünsche, gerade bei lebensverkürzten Diagnosen und die Zeit ist ein wesentlicher Faktor.
Nachdem die Zielgruppe durch die Tochter unserer Freunde aus der Schweiz feststand hatten wir nun durch die persönliche Diagnose auch das Ziel. Um allen Hürden der Vereinsgründung gewappnet zu sein, absolvierte ich im August 2015 ein Fernstudium des Sozialmanagements und machte mich anschließend an die Vereinsgründung. Im privaten Verwandten- und Freundeskreis fanden sich kompetente Gleichgesinnte die die Vereinsidee mit tragen, so dass im April 2016 A. Barthel, D. Dinter, K. Dinter, A. Nette,
K. Nette, P. Nette, Y. Piatrou und B. Wrobel den Verein “Wunschliste“ gründeten. Wir Gründungsmitglieder kommen aus den Bereichen Grafikdesign, Handel, Medizin, Pädagogik und Verwaltung. Seit dem 01.07.2016 sind wir ein eingetragener Verein, der im Auftrag schwer- und lebensverkürzt erkrankter, in Deutschland lebender Kinder und Jugendlicher nach unserem Leitbild tätig ist.